Der Jungfernstieg ist ursprünglich zum aufstauen der Alster um das Jahr 1235 entstanden und wurde seinerzeit noch als Reesendamm bezeichnet. Zu jener Zeit dürfte es hier aber noch recht trostlos gewirkt haben, denn Hamburg hatte damals nur etwa drei- bis viertausend Einwohner.
Erst zwischen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich der Jungfernstieg zu einer der berühmtesten Pracht- und Flanierstraßen im ganzen Land. Die Besucherfrequenz erreichte zu dieser Zeit ungekannte Dimensionen und es entstanden architektonisch herausragende Gebäude, die fast schon kleinen Palästen ähnelten. Ein aufregendes, internationales und zum Teil auch sehr luxeriöses Warenangebot, welches mit viel Glanz und Prunk in den Geschäften präsentiert wurde, entfaltete seinerzeit eine ganz besondere Magie unter den Menschen.
Der Alsterpavillon hätte seinerzeit kaum pompöser ausfallen können (s.u.) und die Alsterfahrten mit echten Dampfschiffen waren Pflicht für alle, die es sich leisten konnten. Selbst die aufwendig gestaltete Straßenbeleuchtung aus dieser Zeit würde heute noch alles in den Schatten stellen. Der Großstadttrubel mit diesem ganz speziellen „Hamburger Flair“ faszinierte damals Menschen aus der ganzen Welt.