Den Hamburger Ausruf „Hummel Hummel, Mors Mors“ kennt man überwiegend aus alten Filmen, Touristenkatalogen oder als Schlachtruf von Sportveranstaltungen. Alltagsmäßig hört man ihn vielleicht noch mal aus Spaß an den Landungsbrücken, aber kaum ein Hamburger verwendet diesen Ausruf heute noch.
Woher kommt der Ausruf „Hummel Hummel, Mors Mors“?
Den Erzählungen nach wurde der Wasserträger Johann Wilhelm Bentz (* 1787 ; † 1854) früher von Teilen der Bevölkerung nur Hans Hummel genannt. Sauberes Trinkwasser wurde bis weit ins 19. Jahrhundert noch aus Brunnen geholt und dann mühsam von Wasserträgern in schweren Eimern durch die Hamburger Neustadt getragen, um es wohlhabenden Hamburgern zu bringen. Viele ärmere Menschen mussten seinerzeit das Wasser aus den Flüssen trinken und das war alles andere als rein und klar.
Straßenkinder mochten den schuftenden Wasserträger Bentz wegen seiner grummeligen Art nicht und zeigten ihm beim vorbeigehen oft ihr blankes Hinterteil, während sie dabei „Hummel Hummel“ riefen. Bentz soll dann meist mit „Mors, Mors“ geantwortet haben. „Mors, Mors“ war früher ein niederdeutscher Ausspruch, um sinngemäß „Leck mich am Arsch“ zu sagen.
Die Wohnung von Hummel wurde nach dessen Tod von Benz bezogen, der fortan nur noch Hans Hummel genannt worden sein soll. Andere Überlieferungen besagen, dass „Hummel“ aus Hummer abgeleitet wurde. Hummer (ursprünglich Griephummer) wurden Gerichtsdiener früher spöttisch genannt.
Im Hamburger Stadtgebiet sieht man hier und dort die berühmten „Hans Hummel“ Wasserträgerfiguren, die 2003 in der Hamburger Innenstadt in Form einer Skulpturenparade aufgestellt wurden.
In einer Auktion wurden 2006 über einhundert Hans Hummel Figuren mit einem sagenhaften Erlös von über 300.000 Euro zugunsten der Aktion „Ein Dach für Obdachlose“ versteigert. Die Figuren zeigen Hans Hummel mit Zylinder und zwei Wassereimern und wurden von Künstlern individuell bemalt. Sie befinden sich heute überwiegend in Privatbesitz.